Wie jedes Medium bekommen wir häufig Themenpitches zu den unterschiedlichsten spannenden Foto-, Reportagen- oder Interviewthemen. Häufig müssen wir sie ablehnen, weil wir sie nicht finanzieren können. Denn unser Grundsatz, dem wir stets versuchen, gerecht zu werden, ist: Niemand sollte für umsonst arbeiten. Umso mehr freuen wir uns, dass wir durch die Unterstützung von filia – die Frauenstiftung im kommenden Jahr eine zweistellige Anzahl an euren Artikeln werden realisieren können! Nun suchen wir in einer ersten Runde in einem Open Call eure Beiträge.
Gemeinsam mit filia möchten wir FLINTA*, die aufgrund mehrfacher Diskriminierung, zum Beispiel durch Klassismus, Rassismus, Ableismus, Queerfeindlichkeit oder Migrations- und Fluchterfahrungen kaum Chancen haben, im elitären (foto-)journalistischen Betrieb Fuß zu fassen, die Möglichkeit zur Publikation bei uns geben. Besonders freuen wir uns über eure Einsendungen, wenn ihr einen Bezug zum ländlichen ostdeutschen Raum habt – wir sind aber auch offen für spannende redaktionelle Beiträge aus anderen Kontexten.
Grundsätzliches: Thema und Rahmen
- Unser Open Call richtet sich gezielt an FLINTA*, die aufgrund unserer gesellschaftlichen Verhältnisse Mehrfachmarginalisierungen erfahren. Während es eine wachsende Zahl an Initiativen zur Publikation gibt, sind diese selten vergütet. Dem möchten wir so etwas entgegensetzen.
- Thematisch möchten wir keine Einschränkungen machen. Unsere Texte und Fotostrecken bei Reversed sind in der Regel politisch, konstruktiv und individuell bebildert. Wir freuen uns, wenn eure Einreichungen zu unserem Stil passen. Ansonsten möchten wir, dass ihr die Texte einreichen könnt, die euch beschäftigen, zu denen ihr eine Expertise habt oder auf die ihr einfach Bock habt. Dabei ist uns wichtig, dass ihr über eure eigene Erfahrung schreiben könnt, aber nicht müsst. Ihr könnt zu den Themen arbeiten, die euch interessieren, auch über über eigene Biografie hinaus.
- Wir suchen vielfältige Stimmen, darunter von jenen, die erschwerte Zugänge zum klassischen und häufig elitären publizistischen Betrieb haben. Von denen, die es sich nicht leisten können, un- oder unbezahlte Praktika anzutreten, sondern auf eine Vergütung angewiesen sind. Die Strukturen im Journalismus machen es vielen Leuten schwer zu publizieren. Und dass das ein Problem ist, sehen wir an er derzeitigen Berichterstattung mehr denn je.
- In diesem ersten Open Call in dieser Kooperation suchen wir ungefähr zehn Beiträge.




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Das ist der Ablauf:
- Schickt uns gern eure Artikelvorschläge bis zum 02.01.2026 (Thema, Format usw.) an hey@reversed-magazine.com oder leitet diesen Post an angehende (Foto-)Journalist:innen weiter, die gute Ideen haben und einen Ort zum Publizieren suchen. Wenn ihr noch nie einen Artikel gepitcht habt, geben wir euch gern Feedback. Ihr könnt euch auch vor eurem Pitch jederzeit mit Fragen melden.
- Wir freuen uns über starkes Bildmaterial, das euren Artikel begleitet. Bitte schreibt uns, ob ihr ausschließlich einen Text für uns habt, ausschließlich Bilder, beides, oder ob ihr euch mit wem anders zusammentut, um beides zu ermöglichen.
- Wenn ihr bereits publiziert habt (nicht nur journalistisch), freuen wir uns über Links/Anhänge zu eurer Arbeit. Wenn nicht: Auch kein Problem. Dann freuen wir uns über ein paar kurze Sätze zu euch und weshalb das Thema, das ihr vorschlagt, euch interessiert und wichtig ist.
- Wir fragen eure Biografie nicht ab, ihr müsst uns nichts über euch preisgeben, was ihr nicht mitteilen möchtet. Wir vertrauen darauf, dass ihr euch mit der oben genannten Ansprache identifiziert.
- Wir begleiten eure Arbeit und den Prozess redaktionell sehr eng, wenn eure Idee angenommen ist. Wir geben Tipps, Hinweise, briefen euch und setzen uns (virtuell) zusammen. Ihr könnt euch über uns untereinander vernetzen.
- Wir möchten kein „Konkurrenz-„Umfeld schaffen: Wenn wir eure Idee in dem Projekt nicht umsetzen können, geben wir euch trotzdem Tipps, versuchen euch an andere Kontakte weiterzuleiten oder bieten euch an, in Kontakt zu bleiben, damit wir euch vielleicht eine mögliche Publikation zu einem anderen Zeitpunkt anbieten können.

Organisatorische Hinweise:
- Die Artikel sind im Regelfall mit 300 Euro vergütet. Während wir uns gegen unbezahlte Praktikumsstrukturen stellen, sind wir trotzdem eine unabhängige Indie-Redaktion, in der das Kernteam ehrenamtlich arbeitet. Wir sind dankbar über die Förderung für die Artikel, aber die Honorarhöhe ist natürlich trotzdem begrenzt.
- Wichtig ist, dass ihr freiberuflich gemeldet seid/Rechnungen schreiben könnt. Eure Rechnungen müssen im Laufe des Jahres 2026 bei uns eingehen. Bitte gebt in eurer Mail an, ob beides zutrifft.
Titelfoto: Timo Krügener.


