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Zur COP29 in Baku: 5 der umweltschädlichsten Branchen und Konzerne

Blick auf die Brache, die ein Tagebau hinterlassen hat. Eine der dreckigsten Branchen ist die Kohlebranche.

Heute beginnt die 29. Weltklimakonferenz (COP) in Baku, Azerbaijan – einem Ölstaat. Damit reiht sich die COP perfekt hinter die letzte ein, die im November 2023 in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, stattfand – dem Land mit den siebtgrößten Ölreserven der Welt. Das zeigt, wie sehr die Klimakonferenz der Vereinten Nationen mittlerweile fast mehr zu einer Messe oder einem Lobbyforum geworden ist, in dem Staatschef:innen zwar zusammenkommen, NGOs aber häufig auf Nebenschauplätzen abgespeist werden. Gleichzeitig werden Verbraucher:innen noch immer dazu aufgefordert, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Und das, während 2024 wahrscheinlich das erste Mal die 1,5-Grad-Grenze überschritten wird. Auf Kurs ist hier niemand. Hier also eine kleine Erinnerung: Diese folgenden Sektoren gehören zu den umweltschädlichsten Branchen und müssen unter politischer Leitung und Einhaltung von internationalen Vorgaben endlich ihre Praktiken umstellen.

1. Die Öl- und Gasindustrie ist unter den umweltschädlichsten Branchen

Die Öl- und Gasindustrie gehört zu den größten Verursachern von Treibhausgasemissionen weltweit. Allein die 20 größten Öl- und Gaskonzerne sind für 35 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Darunter fällt zum Beispiel ExxonMobil: Der US-Ölriese hat zwischen 2016 und 2022 3,6 Gigatonnen CO2 ausgestoßen – 1,4 Prozent aller weltweiten Emissionen in diesem Zeitraum. Auch Saudi Aramco ist hier ein wichtiges Negativbeispiel: Das staatliche Ölunternehmen Saudi-Arabiens ist der größte Emittent weltweit.

2. Kohleindustrie

Auch Nummer zwei ist eine sehr erwartbare Branche: Die Verbrennung von Kohle zur Energiegewinnung setzt enorme Mengen CO2 frei. Der viertgrößte CO2-Konzern-Emittent der Welt stammt mit Coal India aus der Kohleindustrie. Allein dieses Unternehmen ist verantwortlich für 2,4 Prozent aller CO2-Emissionen weltweit.

3. Die Stahlindustrie als eine der umweltschädlichsten Branchen

Auch die Stahlindustrie ist sehr energieintensiv und verursacht hohe CO2-Emissionen. Grund ist hier unter anderem die Verwendung von Koks und Kohle – weshalb es hier aber mit Umschwenken auf Erneuerbare auch großes Potential für Einsparungen gibt. So, wie die Stahlproduktion derzeit funktioniert, gehört sie aber zu den großen umweltschädlichsten Branchen statt zu denen, die einen Wandel ermöglichen. Als Beispiel: Das Stahlwerk von ThyssenKrupp in Duisburg stieß 2022 allein 7,9 Millionen Tonnen CO2 aus – mehr als jede andere Industrieanlage in Deutschland und mehr als das gesamte Land Litauen.

4. Die Baubranche und Zementindustrie

Oftmals zu wenig beachtet, ist die Baubranche aber auch eine der dreckigsten und umweltschädlichsten der Welt. Denn bei der Zementherstellung entstehen unvermeidlich große Mengen CO2 durch chemische Prozesse. Damit gehört der Bausektor zu den Top-Emittenten weltweit. Im Gegensatz zu Saudi Aramco, Exxon und Shell sind hier die Konzernnamen aber weniger in aller Munde. Einer von ihnen ist LafargeHolcim: Der weltweit größte Zementhersteller produzierte zwischen 1950 und 2021 7.26 Milliarden Tonnen Zement und verursachte damit 7.15 Milliarden Tonnen CO2.

5. Chemieindustrie

Viele chemische Prozesse benötigen sehr hohe Temperaturen und sind entsprechend energieintensiv – und darüber hinaus in ihren Abfallprodukten oft umweltschädlich. Der Chemiekonzern BASF verursachte 2022 rund 18,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das entspricht ungefähr so viel wie Städten in der Größe von Helsinki – oder dem jährlichen Ausstoß von rund vier Millionen Autos. Gemeinsam mit Dow Chemical und aus den USA und Sinopec aus China, tragen allein diese drei Konzerne einen beträchtlichen Beitrag zum weltweiten CO2-Ausstoß bei.

Diese fünf der umweltschädlichsten Branchen und Konzerne tragen überproportional zum Klimawandel bei. Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen gerade diese Sektoren ihre Emissionen drastisch reduzieren. Natürlich ist das nichts Neues, aber umso dringender ist es, sie politisch in die Verantwortung zu nehmen. So gibt es zum Beispiel unterschiedliche Ansätze, mit Lehm, Holz und stadtpolitisch nachhaltiger zu bauen. Einige dieser Praktiken sind sogar skalierbar – wenn der politische Wille da wäre, dies umzusetzen. Genau hier müssen die Teilnehmenden der COP endlich ansetzen. Denn auch, wenn die Welt gerade woanders hinschaut, bleibt es unabdingbar, weiter darauf zu drängen, dass sich endlich was ändert.

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