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10 Monate, 10 Fotos: Im Wasserwald

Derzeit gehen Bilder von Elon Musk um die Welt, die keine Zweifel an seiner politischen Ausrichtung lassen. Wir haben es mit einem hochgefährlichen Milliardär zu tun, dessen Macht mit der Trump-Präsidentschaft nur ausgebaut wird. Umso absurder ist der Blick auf die Geschnisse im Wasserwald im vergangenen Jahr. Hier haben sich Politik und Wirtschaft in Brandenburg mit der Räumung der Besetzung gegen Tesla gegen die Zivilgesellschaft gestellt und diesen Mann und seine Praktiken hofiert. Fotograf Jacob Hehlke war vor Ort und hat über die Monate dokumentiert, wie Solidarität und Protest im Wasserwald gelebt wurden, aber auch, wie die Polizei dem ein Ende bereitete.

Ein Waldbesetzer klettert auf selbstgebauten Traversen zu einem Baumhaus

Jacob Hehlkes Erfahrungen im Wasserwald

Fotograf Jacob berichtet: „Im vergangenen Jahr besetzten Aktivist:innen mit Baumhäusern zehn Monate lang ein Waldstück in Grünheide in Brandenburg. Dieses soll der Erweiterung der Tesla-Gigafactory zum Opfer fallen, welche unübersehbar neben dem Wald erbaut ist. Die Vergrößerung der Fabrik wird die ohnehin bedrohte Trinkwasserversorgung Brandenburgs dramatisch verschlechtern, da sie sich mitten in einem Wasserschutzgebiet befindet. Um dieses Vorgehen zu verhindern, gaben die Aktivist:innen ihr
alltägliches Leben auf und nannten den „Wasserwald“ auf unbestimmte Zeit ihr neues Zuhause.“

Überblick über einige Strukturen im Wasserwald

„Ich konnte diese Vorgänge von Beginn an fotografisch begleiten und habe selbst Nächte in den Baumhäusern verbracht. Dabei habe ich einen persönlichen Blick auf die Waldbesetzung werfen und zahlreiche Protestaktionen begleiten können. Die Idee vom gemeinschaftlichen Wohnen mit der Natur und einem gemeinsamen Kampf für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen hat mich fasziniert und beeindruckt. Umso dramatischer bereitete die kompromisslose und teils gewaltvolle Räumung durch die Polizei dem Leben in den Bäumen ein Ende. Der Kampf für Wassergerechtigkeit wird weitergehen, solange die unermüdlichen Bürgerinitiativen weiter Unterstützung erfahren. Und solange wir den Widerstand nicht aus den Augen verlieren“.

Waldbewohnerin beim Mittagessen im Sonnenschein
Aktivist:innen bewegen sich geschlossen in Richtung Giga-Factory
Die Polizei drängt die Aktivist/innen gewaltsam zurück
Die letzten Morgenstunden im Wasserwald
Hoch oben werden Baumhäuser und Seilverbindungen ausgebessert
Die Räumung beginnt im Schneesturm
Der Wasserwald wurde geräumt, aber der Kampf für Wassergerechtigkeit geht weiter.

Fotos und Text: Jacob Hehlke

CategoriesFotografiert
  1. Kammdeckel says:

    „(…) Trinkwasserversorgung Brandenburgs dramatisch verschlechtern (…)“

    Jetzt braucht Mr. Musk nur noch Coca Cola und oder Nestlé aufkaufen, um anschließend teure Wässer in Geschäften denjenigen anzubieten, denen er dass Grundwasser vorher abgegraben hat – wundern würde es mich nicht…

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