Auch wenn ich in meiner fotografischen Begleitung der Proteste in Gießen den Fokus auf das liebevolle Miteinander der Aktivistis gelegt habe, war – wie so oft – auch Polizeigewalt Teil des Geschehens. Videos der Situationen von Polizeigewalt in Gießen gehen gerade viral. Viele Menschen fällen Urteile: „Wer auf Aufforderungen der Polizei nicht reagiert, der braucht sich nicht wundern“. „Mit eurer Gewalt überzeugt ihr niemanden“….
** Achtung: Polizeigewalt **
Also nochmal aus der Perspektive einer Person, die tatsächlich vor Ort war. Ich habe zwei Situationen völlig enthemmter Eskalation der Polizei beobachtet. Beide Male wurde ein friedlicher Demozug ohne jede Warnung unter massivem Gewalteinsatz angegriffen. Die Person auf dem nachfolgenden Bild lag schon zitternd vor Schock auf dem Boden, als der Polizist sie an den Füßen packte und in die Demo schmiss. In beiden Situationen waren Kommunikationsteams auf Seiten der Demonstrierenden präsent, die das Gespräch mit der Polizei suchen wollten. Und beiden Situationen ging keine Gewalt durch Demonstrierende voraus.

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Wie viele Medien, Politiker*innen und Internetgrößen die Proteste am Wochenende kriminalisieren ist schlimm, aber nicht überraschend (siehe unser Kommentar zum AfD-Parteitag in Essen).
In Gießen haben sich Zuständige bewusst für eine Strategie der Einschüchterung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln entschieden. Wissend, dass sich viele Menschen an diesem Wochenende das erste Mal in dieser Form zum Schutz der Demokratie engagieren. Es wurde versucht, eine wachsende Bewegung mit Knüppel und Wasserwerfer klein zu halten und das zum Schutz einer demokratiefeindlichen in weiten Teilen rechtsextremistischen Partei.
Zum Glück haben sich die Menschen nicht einschüchtern lassen und ein starkes Zeichen gesetzt. Mehr dazu im Beitrag morgen.



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